Montag, 30. März 2009

Kommentar zum mediengeschichtlichen Überblick

In den letzten zwei Ausführungen der vergangen Lehrveranstaltungen wurde über Themen wie das Sprechen, den Gedächtnisbegriff, den Druck, die verschiedenen Arten der Überlieferung, die frühere Bedeutung von Büchern, Formen der wissenschaftlichen Kommunikation und der Institutionalisierung von Wissenschaften, die Stellung von Medien in der Geschichtswissenschaft und die Neuerungen seit 1945, zu denen auch der Einzug der EDV in der Fachwissenschaft zählt.
Bei genauerer Betrachtung der Themen, finde ich persönlich den Aspekt des Gedächtnisbegriffs am interessantesten. Wie schon in der VU erwähnt wurde, hat der Druck eine wichtige Bedeutung für die Mediengeschichte. In dieser Form wurde das kollektive und kulturelle Gedächtnis der Menschen „gespeichert“. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Entwicklung aufgrund neuester technischer Entwicklungen vom „script bzw. print memory“ zum „electronic memory“ hin vollzog. Das ist meinem Erachten nach eine sehr positive Entwicklung, die einen leichteren Zugang zu Informationen und Daten bietet und viel Arbeitsaufwand erleichtert. Mich machte dann jedoch der Satz „Ein Buch hatte früher einen sakralen Charakter“ etwas nachdenklich und mich beschäftigte die Frage, inwieweit digitale Medien die Stellung des Buchs untergraben. Bücher sind oft schwerer zugänglich und teilweise auch sehr fragil (wenn ich zum Beispiel an die jahrhunderte alten Schätze des österreichischen Staatsarchivs denke), somit bietet ihre Digitalisierung Schutz und verringert den Arbeitsaufwand. Bei neueren Publikationen, die meist über das Internet erscheinen oder bei Büchern, die man teilweise auch im Netz nachlesen kann, fehlt dieser sakrale Charakter. Es wird nicht mehr mit derselben Hingabe und Aufgabe (sei es beabsichtigt oder unbeabsichtigt) gearbeitet und das kollektive Gedächtnis schwirrt irgendwo im Internet herum.
Die Arbeitserleichterung ist aber definitiv gegeben und darüber bin ich auch sehr froh. Schon für eine wissenschaftliche Arbeit benötigt man in der Regel eine Monographie, Enzyklopädien und Lexika, Forschungsberichte und wissenschaftliche Aufsätze. Der einfachste Schritt ist heutzutage, dass man in elektronischen Bibliothekskatalogen die Bücher sucht, die man für seine Arbeiten benötigt. So entsteht auch ein schönes Zusammenspiel aus neuerer Technik und der herkömmlichen Art, mit einem Buch umzugehen.
Durch das Internet ist es möglich, Recherchen und Informationen mit anderen Inhalten individuell zu vernetzen, wie z.B. mit Bild- und Quellenverwaltungen. Natürlich muss man beachten, welche Seiten im Internet man zu Rate zieht und wie viel seriöse Information sie bieten, wenn man sich jedoch lange genug damit beschäftigt und auch nicht ganz auf nicht-digitale Medien verzichtet, ist das wohl die beste Arbeitsweise.
Schmale - 6. Apr, 11:03

Schmale

Ist Arbeitserleichterung das Wesentliche der digitalen Medien? Mir wäre das zu wenig gegenüber dem Buch!

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